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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 5. KW 2018; Montag, den 05. Februar 2018
Alles meckert (das gehört sich wohl so), aber was die Großkoalitionäre in spe zum Thema Gesundheit schreiben, ist – zumindest dort, wo sie sich einig sind – so schlecht nicht. Lassen wir mal die Fragen um Finanzierung und ärztliche Vergütung beiseite (dort knirscht es in dem aktuellen acht-seitigen Entwurf zu Gesundheit und Pflege noch erkennbar), wird plastisch, dass sich die Verhandler intensiv dem Thema Versorgung zugewandt haben und dort durchaus erkennen, wo der Hase im Pfeffer liegt: Es werden nicht ausschließlich die üblichen Versorgungsfelder abgeklapptert, sondern Sektorenübergreifende Versorgung und Gesundheitsberufe bekommen jeweils eigene Abschnitte, in denen sich Paradigmenwechsel zu den bisherigen Frickeleien an diesen Baustellen erkennen lassen.
Da bleibt zwar Vieles noch Kommissionen und Arbeitsgruppen zur weiteren Planung und Lösungsfindung vorbehalten, aber deutlich spürbar ist der Wille, beispielsweise die Versorgungskompetenzen der Länder und Regionen stärker einzubinden, und deren Erfahrungen in die Bundespolitik einfließen zu lassen. „Nutzt gar nichts,“ meinen Sie, sondern führt nur zu Streit und Selbstblockaden? In der Mehrzahl der Fälle hätte ich Ihnen Recht gegeben, aber die Beispiel des (inzwischen ausgeschöpften) Krankenhausstrukturfonds lehren, dass Bund und Länder durchaus gemeinsam lernen können, wenn die Not nur groß genug ist.
Basis einer Verbesserung der Verzahnung der Sektoren soll dem Vernehmen nach beispielswiese ein Arbeitspapier der Gesundheitsministerkonferenz werden, das dort in ein eigens zu diesem Thema eingerichteten AG entstanden sein soll (allerdings auf der GMK-Webseite nicht zu finden ist – ich suche noch).
PDF-DOWNLOAD: GPBoS_5. KW_2018 (164 KB)