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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 25. KW 2017; Montag, 26. Juni 2017
Das Wort „Gesundheitswirtschaft“ jagt vielen Sozialpolitikern und Kassenfunktionären noch immer kalte Schauer über den Rücken. Zu tief sitzt das Bauchgefühl, dass mit „gesundheitswirtschaftlichen Aktivitäten“ auf Kosten der Sozialkassen großzügige Dividenden in die Privatwirtschaft gepumpt werden sollen. Und so ganz unberechtigt ist die Sache ja auch nicht unbedingt. Wer sich jedenfalls beim Hauptstadtkongress – einer der Leistungsschauen der deutschen Gesundheitswirtschaft – auf den Gängen tummelt, der bekommt an der einen oder anderen Ecke schon ein bisschen den Eindruck, dass hier im wesentlichen männliche Ritter in Schlips und Anzug um möglichst große Kuchenstücke auf dem deutschen Gesundheitsmarkt balzen. Ja, dabei kommt auch viel Gutes für die Patientenversorgung heraus, aber nicht immer scheint diese Perspektive den handelnden Beteiligten als der entscheidende Motor zu dienen. Sätze jedenfalls wie „im COPD-Markt ist noch Luft nach oben“, die so oder in ähnlicher Intention aus gesundheitswirtschaftlichen Kreisen durchaus hinter halb-geschlossenen Türen gelegentlich zu vernehmen sind, dürften mit eine Ursache dafür sein, warum anderen Beteiligten des Gesundheitssystems gelegentlich fröstelig wird, wenn „die Gesundheitswirtschaft“ sich klar und unverstellt ausspricht.
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