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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 39. KW 2014; Montag, 29. September 2014
Der Kampf der Hausärzte um die Hausarztzentrierte Versorgung nimmt zwar immer stärkere ideologische Züge an, aber er ist im Kern Ausdruck für einen grundsätzlichen Wandel im Versorgungsbedarf, auf den die Ärzteschaft jahrzehntelang nicht angemessen reagiert hat: Seit der Erfindung des Insulins vor inzwischen fast 100 Jahren gibt es in Industrienationen den chronisch kranken Patienten, und es ist offensichtlich lange niemandem klar geworden, dass sich aus dieser Veränderung der Morbidität auch eine Veränderung des Versorgungsbedarfs und damit zwingend auch eine Veränderung der Vergütungslogik ergeben muss.
Sagen wir, wie´s ist: Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts ging die medizinische Intervention bei konkretem Behandlungsbedarf mehr oder minder in zwei Richtungen: Genesung oder Tod. Und für diesen Behandlungsverlauf ist die noch immer vorherrschende und von den Fachärzten mit Klauen und Zähnen verteidigte Einzelfallvergütung auch das richtige Honorar-Modell. Mit dem immer stärkeren Aufkommen chronischer Krankheitsverläufe hätte jedoch zwingend die Honorierung ganz anderer Tätigkeit mit in das Honorarsystem aufgenommen werden müssen, denn Koordination, Kooperation und Kommunikation des behandelnden Ärzteteams (das eben in der aktuellen Situation leider auch kein Team ist) müssten bei chronisch kranken Patienten zu zentralen Leis
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