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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 26. KW 2015; Montag, 29. Juni 2015
Der Innovationsfonds hat ein echtes Problem: Er muss viel zu viel Geld in viel zu kurzer Zeit verballern. Keine Ahnung, was die Politik bei dem Beschluss geritten hat, jährlich 300 Mio. Euro zusätzlich zur Regelversorgung(!) ins System zu pumpen. Vor allem die 225 Millionen für konkrete Versorgungsprojekte sind jeweils binnen Jahresfrist kaum sinnvoll unters Volk zu bringen. Wer jedenfalls den Versuch machen will, 225 Millionen zusätzlich zu den ohnehin abgerechneten „normalen“ Versorgungseuros auf den Kopf zu hauen, der muss ganz schön klotzen. Die daraus resultierende und bereits allerorten spürbare Goldgräberstimmung ruft Ideen auf den Plan, bei denen deutlich eher der Wunsch nach Partizipation am Euro-Topf der Vater des Gedankens ist als eine sinnvolle Verbesserung der Versorgung.
Vor dem Hintergrund ist dem Fonds-Vater, Josef Hecken, ausdrücklich zuzustimmen: Wenn nach vier Jahren die insgesamt 1,2 Mrd. Euro entweder nicht abgerufen oder für Unsinn ausgegeben wurden, dann fällt die Fonds-Idee den ganzen Innovations-Bemühungen im deutschen Gesundheitswesen sehr gründlich auf die Füße. „Na seht mal,“ wird es dann hei- ßen, „das Gesundheitssystem kann mit so viel Geld gar nicht umgehen. Eine Innovationsförderung können wir also zukünftig auch bleibenlassen.“ Man kann eben prinzipiell gute Ideen auch mit zu viel Geld ersticken.
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