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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 37. KW 2018; Dienstag, den 18. September 2018
Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) bleibt ein Tiger in der Flugphase und die Landung als Bettvorleger ist noch längst nicht abgewendet, Nachdem die GBA-Trägerorganistationen sich im Mail 2017 eher zögerlich und lustlos ihrer Berichtspflicht zur ASV entledigt haben, hat sich nun der Bundesverband ASV dem durchaus zweifelhaften Vergnügen unterzogen, mal einigermaßen fundiert nachzusehen, wie viel ASV eigentlich tatsächlich in der Versorgungsrealität ankommt. Natürlich sehen die wackeren Kämpfer um das ASV-DreamTeam Axel Munte und Sonja Froschauer die Gläser dabei lieber halb voll als halb leer, aber wenn man sich die Situation genau und kritisch betrachtet, ist es mit einem Paradigmenwechsel in der Patientenversorgung durch die neuen Möglichkeiten der ASV nicht so sehr weit her.
Am betrüblichsten sind die absoluten Zahlen der Patientenversorgung: 150 ASV-Teams behandeln derzeit durchschnittlich 44 Patienten. Das bedeutet: Nach sieben Jahren ASV werden in dieser neuen Versorgungsoption gerade einmal 6.600 Patienten versorgt. Schön für sie (denn die ASV-Teamleiter betonen tatsächlich die Potentiale der besseren Patientenzuwendung), doch wenn man´s recht bedenkt ist diese Bilanz seit ASV-Inkraftsetzung dürftig. Man kann sich jedenfalls kaum vorstellen, dass von diesem „Trend“ eine grundsätzliche Überwindung der sektoralen Versorgungsbrüche zu erwarten ist. Ketzerisch gesagt, fürchte ich sogar, dass die Zahl der bundesweit mit der ASV befassten Juristen, Funktionäre und Berater noch immer die Menge der ASV-behandelten Patienten deutlich übersteigen dürfte. Das kann ja im Grunde nicht gemeint gewesen sein.
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