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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 38. KW 2015; Montag, 21. September 2015
Dass über eine Milliarde Euro erhebliches Potential zur Entfaltung von Kreativität auslösen, kann nicht wirklich erstaunen. Eine Veranstaltung zum Innovationsfonds in der Phase kurz vor der Umsetzung der entsprechenden Vorbereitungsarbeiten konnte als nur ein Erfolg werden. Der BMC hatte es diesbezüglich am letzten Montag wirklich gut getroffen als der GBA- und Innovationsausschuss-Vorsitzende, Josef Hecken, den neugierigen 500 Zuhörern erläuterte, wie und wann er – natürlich immer in strenger Abstimmung mit dem noch nicht konstituierten Ausschuss – die Innovations-Milliarde unters Volk zu bringen gedenkt.
Mit den vier mal 75 Millionen für die Versorgungsforschung dürfte das auch gar nicht so schwierig sein. Die ungeklärten Fragen sind zahlreich und ebenso zahlreich sind die Versorgungsforscher und Gesundheitsökonomen, die jetzt schon die Feder für fundierte Forschungsanträge gespitzt haben dürften. Da brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen. Schwieriger dürfte es werden, die vier mal 225 Millionen Euro für konkrete Versorgungsprojekte sinnvoll unters Volk zu bringen. Vor allem der Zwang, die Kohle jeweils jahresgebunden komplett auf den Kopf zu hauen, macht Hecken zu schaffen. Denn es dürfte nicht nur schwierig sein, kurzfristig sinnvolle Projekte zu entwickeln, die in Summe ein entsprechendes Volumen „on top“ – also zusätzlich zum Regelversorgungsanteil – generieren. Noch blöder ist, dass entsprechende Projekte – so sie denn überhaupt gefunden werden – dann natürlich auch die Gelder für die Folgejahre binden. Daraus erwächst der unangenehme Zwang, möglichst rasch möglichst teure Innovationsprojekte auf die Beine zu stellen.
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