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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 16. KW 2015; Montag, 20. April 2015
Es gibt staatliche Regelungsaufgaben, um die kommt die Politik nicht herum. Im Straßenverkehr beispielsweise empfiehlt es sich, rechtzeitig festzulegen, ob Rechts- oder Linksverkehr das vorherrschende Ordnungsprinzip sein soll. Und es ist schwer vorstellbar, dass diese Entscheidung nach wettbewerblichen Kriterien getroffen werden kann. Dies dürfte allenfalls im Sinne von Schrotthändlern und Abschleppdiensten zielführend sein. Es mag also für einen solchen Ansatz partikulare Lobbyinteressen geben, kein Mensch würde aber ernsthaft davon ausgehen, dass hier auf wettbewerblicher Grundlage ein vernünftiges Ergebnis zu einem vertretbaren gesellschaftlichen Preis gefunden werden kann.
Wenn´s aber um die Telematik im Gesundheitswesen geht, verhält sich die Politik so, als ob es in einer solch sensiblen Frage die Möglichkeit gäbe, wettbewerbsbasierte Antworten zu finden. Dabei stehen auch hier Menschenleben auf dem Spiel, denn vermeidbare Kommunikationsdefizite im deutschen Gesundheitswesen gefährden – wie wir schon seit längerem wissen – die Gesundheit und das Leben von Patienten mit komplexem medizinischen Behandlungsbedarf. Die Politik tut allerdings so, als könne hier ein Problem „am Markt“ entschieden werden, wie etwa die Durchsetzung des Video-Standards Betamax, VHS, Video 2000 oder VCR (die Älteren von uns werden sich erinnern).
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