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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 42. KW 2018; Montag, den 22. Oktober 2018
Die gesundheitspolitischen Funktionäre (die ärztlichen zumal) springen nach wie vor zuverlässig über jedes Stöckchen, das ihnen hingehalten wird. Und Jens Spahn, inzwischen seit 16 Jahren im Geschäft, weiß das trefflich zu nutzen. Was also tun, wenn man eigentlich zum Apothekentag versprochen hatte, Eckpunkte für die Regelung des im Koalitionsvertrag angekündigten Rx-Versandhandelsverbots vorzulegen, aber dann doch nichts dabei hat? Ganz einfach: Irgendeine andere Nebelkerze zünden, die ganz gewiss zu einer aufgeregten Diskussion führt, hinter der die ministerielle Lieferschwäche nicht mehr zu erkennen ist.
Gesagt getan: Jens Spahn kam also mit leeren Händen zum Apothekertag verkündete aber fröhlich pfeifend, dass er sich Grippeimpfungen in der Apotheke durchaus vorstellen könne. Fertig ist die Diskussion, in der es ganz bestimmt nicht mehr um den Minister und dessen Zaudereien in der Arzneimittelregulierung geht, sondern in der die Ärzteschaft fröhlich und mit Schwert und Degen ihre absolut unangefochtene Alleinstellung bei jeder Form der physischen Patientenberührung für sich reklamiert. Für eine „Schnapsidee“ hält Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes, den Vorschlag, und der Kollege Ulli Weigeldt vom Hausärzteverband legt gleich noch einen drauf und fordert im Gegenzug das Dispensierrecht für Hausärzte in der ländlichen Versorgung.
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