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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 07. KW 2015; Montag, 16. Februar 2015
Wenn Nähe zum Fremdwort wird… dann liegt das nicht am Karneval, sondern am Versorgungsstärkungsgesetz (VSG). Meint zumindest die KBV. Nun gut, dann hieße sie vermutlich „propinquitas“. Aber was würde das ändern? Auch „Fenster“ ist ein Fremdwort, gibt es deswegen weniger davon? Die KBV-Kampagne ist also schon in sich vollkommen schief. Der Status als Fremdwort und die Verbreitung haben nichts miteinander zur tun. Nun gut, das mag Beckmesserei des Philologen sein…
Die Sache ist aber auch sonst reichlich schief und wird den Ärzten nicht zum Nutzen (utilitas) gereichen. Denn dass sich die Situation der flächendeckenden Versorgung verschlechtert, ist sicherlich auf mehrere Faktoren zurückzuführen, an denen die Ärzte selbst nicht ganz unbeteiligt sind (wenn die These vom Ärztemangel in ihrer Pauschalität überhaupt stimmt). Und ob das VSG die Situation verbessert oder verschlechtert, darüber kann allenfalls trefflich gestritten werden (teils-teils, würde ich sagen). Die apodiktische Setzung, dass das VSG zu einer weiteren Landflucht der Ärzte führen wird, ist aber sicherlich zumindest kühn.
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