
Wir zeichnen uns durch ein breites Spektrum unterschiedlichster Branchen aus.
GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 50. KW 2018; Montag, den 17. Dezember 2018
Die Katze ist aus dem Sack: Mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird es kein Versandhandelsverbot mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Rx) geben. Zugegeben, die Formulierung im Koalitionsvertrag war windelweich („wir setzen uns für ein Verbot des Versandhandels … ein“), aber trotzdem: Wer sonst stets betont, der Minister folge akribisch den Buchstaben des Koalitionsvertrages, muss an dieser Stelle konstatieren, dass dies nicht so ist. Eine eigene Agenda scheint das Geschehen zu bestimmen.
„Das Volk“ macht´s ihm leicht: Denn wenn Otto Normalbürger gefragt wird, was er vom Versandhandelsverbot hält, dann fallen die Bewertungen grundsätzlich negativ aus (auch aktuell wieder bei einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes). Könnte das damit zusammenhängen, dass die Befragten in der Regel weder hochbetagt noch krank und damit auf kontinuierliche Beratungsleistungen der Apotheke vor Ort kaum angewiesen sind? Das ist nämlich so eine Sache mit Befragungen: Wenn die Gruppe der Betroffenen in der Minderheit ist, wird „Volkeswille“ schnell mal zur Makulatur. Das ist für eine nach Mehrheiten schielende Politik schwierig, sollte aber grundsätzliche Richtschnur einer naturgemäß minderheits-orientierten Gesundheits- und Sozialpolitik bleiben (siehe hierzu auch den heutigen „Freigeist“ von Jutta Visarius).
PDF-DOWNLOAD: GPBoS_50. KW_2018 (164 KB)