Gesundheitspolitischer Brief 16. September 2014

Gesundheitspolitischer Brief 16. September 2014

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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF

Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik

GPB 37. KW 2014; Montag, 15. September 2014

Der Mensch an sich ist doch ein robustes Kerlchen. Das legen jedenfalls zwei neue Studien der OECD und der Bertelsmann Stiftung nahe, die belegen, dass in unterschiedlichen Regionen sehr unterschiedlich behandelt wird – und dass die Patienten trotzdem nicht hier oder da tot von der Wand purzeln. Ist es also vollkommen egal, wann wie und ob überhaupt die Mandeln oder gar der Blinddarm entfernt werden? Auf jeden Fall scheint´s nicht so wichtig zu sein, wie oft behauptet wird. Denn wenn eine deutlich höhere Extraktionsrate nicht unmittelbar zu höherer oder sinkenden Morbidität führt, dann ist das jeweilige Organ ja offensichtlich nicht nur nicht unmittelbar lebenswichtig (denn es geht ja augenscheinlich auch ohne), sondern der Eingriff hätte wohl in einer Vielzahl der Fälle auch unterbleiben können, ohne dass dramatische gesundheitliche Folgen zu befürchten gewesen wären.

Was sagt uns das? Es gibt augenscheinlich eine Reihe medizinische Maßnahme, die man tun aber auch lassen kann, ohne dass sich deutliche gesundheitliche Auswirkungen zeigen. Na wunderbar, dann könnte man´s also auch lassen, denkt der Laie. Doch er macht seine Rechnung (die er qua Versicherungsbeitrag auch noch bezahlt) leider ohne die Anreizmechanismen unseres Gesundheitssystems. „Einfach lassen“ geh da nämlich gar nicht – denn dann gibt´s auch kein Honorar. Also liegt es im Verantwortungsbewusstsein der Ärzte, Dinge nicht zu tun, obwohl sie sich (oder ihren Arbeitgeber) damit schädigen. Der Patientengesundheit scheint dies zwar nicht viel auszumachen (obwohl ja selbst eine kleine OP nicht gerade ein Zuckerschlecken ist), aber zumindest die GKV-Bilanz wird durch Eingriffe, die augenscheinlich gar nicht unbedingt nötig sind, doch erheblich belastet.

PDF-DOWNLOAD:  GPBos_37_KW_2014 (149 KB)

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