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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 50. KW 2014; Montag, 16. Dezember 2014
Ob das jetzt der Transparenz dient? 131 Krankenkassen geben ihre Zusatzbeiträge bekannt, und teilweise nennen sie dabei den nun fälligen Gesamtbetrag (also 14,6% plus X), teilweise nennen sie nur den Zusatzbeitrag (und betonen dabei ggf. dessen Position unter dem Durchschnitt), teilweise informieren sie darüber, dass für ihrer Versicherten alles beim Alten bleibt und der Betrag sich nicht erhöht (also 14,6% plus 0,9% Zusatzbeitrag = 15,5% wie bisher), was wiederum gelegentlich so aussieht (und aussehen soll), als ob diese Kasse nun gar keinen Zusatzbeitrag nimmt. Also, fröhliches Chaos.
Und wofür? Vor allem, weil unbedingt daran festgehalten werden sollte, dass Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nicht bei den Arbeitgebern aufschlagen. Das ist ziemlich ideologischer Unsinn, denn zum einen waren diese Beträge – verglichen mit den Gesamtbelastungen – verschwindend gering, zum anderen ist es nun den Arbeitgebern tendenziell gleichgültig, wie sich die Beitragssätze im Gesundheitswesen entwickeln. Dieser ideologische Eiertanz führt aber dazu, dass es nun zwei Beitragssätze gibt. Den staatlich festgesetzten Durchschnitt, an dem sich paritätisch auch die Arbeitgeber beteiligen, und den individuell von der Kasse festzusetzenden Zusatzbeitrag, den allein die Versicherten zahlen. Ist das Oma Karsupke vermittelbar? Das Chaos an der Info-Front im Laufe der Woche lässt hier Skepsis aufkommen.
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