Gesundheitspolitischer Brief 13. November 2018

  • Stefanie Berg
  • 13 Nov 2018
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Gesundheitspolitischer Brief 13. November 2018

Wir zeichnen uns durch ein breites Spektrum unterschiedlichster Branchen aus.

GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF

 

GPB 45. KW 2018; Dienstag, den 13. November 2018

Gibt es „gutes Geld“ und „schlechtes Geld“ in der Versorgung? Zahnärzte und niedergelassene Ärzte tun sich jedenfalls schwer mit Investoren in der ambulanten Patientenbetreuung. Tatsächlich ist die Lage kompliziert und sie stellt sich – wie immer – als eine komplexe Überlagerung wichtiger und bedenkenswerter Überlegungen und eher emotionaler Ressentiments dar, die es zu entwirren und auf die Fakten hin zu sortieren gilt.

Zunächst: Natürlich gibt es kein „gutes“ und kein „schlechtes“ Geld, son-dern es gibt nur gute und schlechte Versorgung. Denn tatsächlich gibt es Versorgungsbereiche, die allein durch Filialisierungskonzepte investitionswilliger und -fähiger MVZ-Betreiber heute noch mit fachärztlicher Versorgung gesichert werden können. Die viel geschmähte „private equitiy“ ist hier die Basis, um in dünner besiedelten Regionen fachärztliche Versorgung, die sich für die Einzelpraxis niemals „lohnen“ würde, überhaupt noch möglich zu machen.

Wahr ist aber auch: Natürlich hat der Kapitalmarkt Möglichkeiten (und er spielt sie auch aus), den von ihm vorgefundenen „Markt“ mit Dumpingpreisen (und -löhnen) zu bereinigen und auf dieser neuen Basis anschließend das Versorgungsgeschehen zu bestimmen. Dies wird nahezu zwangsläufig in allen Versorgungsbereichen geschehen, die nicht im Vorfeld bereits beplant werden und in denen Expansion von Inverstoren ungehemmt betrieben werden kann, bis die bisherigen Strukturen „plattgemacht“ wurden. Verräterisch ist hier ein Zitat des Geschäftsführers der Apotheke „Zur Rose“ (Mutterkonzern von Doc Morris), Walter Oberhänsli, der im Geschäftsbericht 2017 mit verräterische Offenheit dieses Modell erläutert: „Unseren Ansatz, über ein verstärktes Marketing zu wachsen, behalten wir weiterhin bei. Wir nehmen damit bewusst rote Zahlen in Kauf. Ab einem gewissen Punkt der Marktdurchdringung werden wir den Marketingaufwand relativ zum Umsatz reduzieren können, was uns dann in die schwarzen Zahlen führen wird.“ Danke für diese Deutlichkeit, kann man da nur sagen!

PDF-DOWNLOAD:  GPBoS_45. KW_2018 (164 KB)

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