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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 19. KW 2015; Montag, 11. Mai 2015
Man muss wohl über die KBV und die KV-Funktionäre schreiben, aber man mag eigentlich nicht. Zum einen sind die aktuellen Auseinandersetzungen extrem unappetitlich und lassen (mal wieder) wenig davon erkennen, dass sich die Ärzteschaft doch ihrer akademischen Erziehung rühmt. Zum anderen: Heute ist Showdown, und was soll man denn morgens schreiben, wenn abends möglicherweise alle Köpfe schon rollen…
Klar ist nur, dass es mittlerweile mehrere Bruchkanten innerhalb des KV-Systems gibt, wobei die sonst übliche Frontlinie zwischen Haus- und Fachärzten diesmal – zumindest im Vordergrund – fast schon eine Marginalie darstellt. Oder doch nicht so ganz: Ausgangspunkt war nämlich der bereits letzte Woche angesprochene Streit um die ASV-Abrechnung, und dahinter wiederum liegt die wahrlich ungeschickte Ämterverquickung des KBV-Vorstands Andreas Gassen mit dem Vorsitz des Spitzenverbands der Fachärzte (SpiFa). Dass da Sprengstoff drinsteckt, war von vornherein klar. Wenn aber dann noch Konkurrenzaktivitäten ruchbar werden, dann wird´s bei der Verteidigung des Doppeljobs irgendwann schwierig. Dass die alte Facharzt-Rivalin Regina Feldmann hier einen Hebel ansetzen will und dann auch gleich noch die Gelegenheit nutzt, das Ruhegehalt des Gassen-Vorgängers Andreas Köhler zu prüfen (über 20.000 Euro im Monat sollen´s sein), der seinerseits dem SpiFa als Ehrenpräsident vorsitzt, mag man ihr nicht verdenken. Zumal der Vorwurf im Raum steht, die SpiFaFührung habe nicht nur auf KBV-Kosten recht auskömmlich gelebt, sondern auch noch KBVMitarbeiter für SpiFa-Interessen zweckentfremdet…
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