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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
GPB 49. KW 2018; Montag, den 10. Dezember 2018
Gegen die niedergelassenen Ärzte wird gerade ein Zweifrontenkrieg geführt: Zum einen schickt sich die Politik an, die ärztliche Berufsausübung immer kleinteiliger zu regeln (das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) ist hier nur vorläufiger Höhepunkt), zum anderen droht dem freiberuflichen Stand der Ärzteschaft durch potente Investoren ein unrühmliches Ende. Beide Entwicklungen sind seit mindestens zehn Jahren erkennbar, und beiden Entwicklungen hätte sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) schon damals entschlossen und mit eigenen, weiterführenden Konzepten entgegenstellen müssen. Stattdessen hat sie sich – getrieben von ihrer Vertreterversammlung und ihren regionalen Strukturen – in eine Art „Lobbyarbeit der Dinosaurier gegen die Eiszeit“ geflüchtet, deren Scheitern Kennern von Anfang an klar sein musste (aber mancher Doc und mancher Funktionär konnte sich mit dieser Vogel-Strauß-Taktik tatsächlich noch in die Rente retten).
Dass es mit dieser Verweigerungshaltung ein Ende hat, scheint nun auch der KBV-Führung klar geworden zu sein. Bereits vor einigen Wochen betrat sie mit einem Konzept für Intersektorale Gesundheitszentren (IGZ) die Bühne, jetzt fordert Stefan Hofmeister im Rahmen der KBV-Vertreterversammlung von der Politik Instrumente zur Versorgungssteuerung, die vor Jahren noch mit Abscheu und Empörung als Einmischung in innerärztliche Angelegenheiten zurückgewiesen worden wären.
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