eHealth… Puh, soll man sich daran schon wieder abarbeiten? Also gut: 49 Prozent der Führungskräfte in Deutschen Krankenhäusern glauben, dass sich durch die Digitalisierung „in den nächsten fünf bis zehn Jahren“ die Arbeitsabläufe stark verändern werden – so die Ergebnisse einer Umfrage des Personaldienstleisters Steria Mummert. – ?? – Hä? Das darf doch wohl nicht wahr sein: Knapp die Hälfte! In den nächsten fünf bis zehn Jahren!! Man fragt sich gelegentlich, auf welchem Stern das deutsche Gesundheitswesen eigentlich lebt. Jetzt mal ehrlich: Haben sich Ihre Arbeitsabläufe nicht bereits jetzt durch die Digitalisierung stark oder sehr stark verändert? Selbst bei genauerem Nachdenken kann ich mit überhaupt keinen Beruf vorstellen, in dem nicht durch Digitalisierung nahezu alles Anders geworden ist (außer Totengräber vielleicht). Nur im Gesundheitswesen scheint die Zeit still zu stehen.

Dazu passt das gerade verabschiedete eHealth-Gesetz eigentlich ganz gut. Der papiergebundene(!) Medikationsplan ist ja nur eine Lachnummer dieses Gesetzes. Jetzt ist aus der Beschlussfassung auch noch der elektronische Entlassbrief verschwunden. Eine Spitzenleistung gesundheitspolitischer Lobbyarbeit, denn in den Stellungsnahmen hatte vor allem der Branchenverband Bitkom dagegen gewettert, weil hier nicht von Anfang an die (bislang noch unbekannte) Infrastruktur der Gematik vorgeschrieben war. Damit würde der Wandel hin zu einer einheitlichen Infrastruktur verzögert (mit anderen Worten: KV-SafeNet – das Netz des KV-Systems – sollte ausgetrocknet werden). Ein guter Anlass für die Kassen, gleichfalls am Entlassbrief zu sägen (im Hintergrund, versteht sich), denn ihnen wären die großzügigen Anreize des Gesetzentwurfs ohnehin zu teuer geworden. Das Resultat: Vertagung des elektronischen Entlassbriefs auf den Sankt-Nimmerleins-Tag.

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