Gesundheitspolitischer Brief 06. Oktober 2014

Gesundheitspolitischer Brief 06. Oktober 2014

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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF

Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik

GPB 40. KW 2014; Montag, 06. Oktober 2014

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Wenn jetzt Gutmenschen allerorten angesichts des Wechsels eines ehemaligen Gesundheitsministers in ein privates Krankenversicherungsunternehmen Zeter und Mordio schreien, dann hilft vielleicht ein Blick auf die Fakten und die Rahmenbedingungen, um Transparency International und anderer selbsternannte Moralhü- ter wieder von ihren Palmen herunter zu holen. Daniel Bahr und seine Mannen von der FDP haben während ihrer Zeit im Gesundheitsministerium zweifellos einiges Gute für die Privaten Krankenversicherungsunternehmen getan (z.B. Christian Weber vom PKV-Verband direkt zum Leiter der BMG-Grundsatzabteilung gemacht oder den „Pflege-Bahr“ erfunden), und der Ex-Minister steht dem privaten Krankenversicherungssystem ohne Frage näher als der gesetzlichen Krankenversicherung, aber ihm nun einen schmutzigen Wechsel in einen Job als PKV-Lobbyist vorwerfen zu wollen, ist sicherlich in mehrfacher Hinsicht überzogen.

Zum einen: Wo soll der Mann denn hin? Die Gesundheitsexpertise Bahrs ist nicht von der Hand zu weisen, und es stellt sich ernsthaft die Frage, ob er jetzt irgendwo als Leiter eines Baumarktes anfangen soll oder auf Jahrzehnte zu einem Aufenthalt in den USA verdammt ist, um der dortigen stolpernden Etablierung eines menschenwürdigen Gesundheitssystems auf die Beine zu helfen? Das kann´s ja wohl nicht sein. Zum anderen: Bahr geht, nach glaubhaften Aussagen von ihm selbst und seinem neuen Arbeitgeber, direkt ins operative Geschäft und wird keineswegs im Bereich „Regierungsbeziehungen“ o.ä. anheuern, der bei manchem seiner Ministerkollegen recht beliebt ist, weil man weiter in Berlin Häppchen verzehren und unverbindlichen Smalltalk kultivieren kann. Da hat´s der Ex-Gesundheitsminister lieber handfester und sucht die Herausforderung mit echten Umsatzzahlen. (Ähnlich übrigens wie seine Ex-Kollegin auf Landesebene, Silke Lautenschläger, die man ja auch nicht dauernd für die DKV auf der politischen Bühne herumspringen sieht.)

PDF-DOWNLOAD:  GPBos_40_KW_2014 (131 KB)

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