Manchmal muss man an die Lachmöven (oder warn´s Piranhas?) bei „Findet Nemo“ denken: „Meins, meins, meins…!“ So jedenfalls mag sich Bundesminister Herrmann Gröhe fühlen, der doch mit einer Aufstockung der Hebammen-Honorare eigentlich nur Gutes tun und die missliche Haftpflichtversicherungs-Situation überwinden wollte. Aber so einfach ist es im Gesundheitswesen eben nicht. Denn wenn du in dieses Haifisch- oder, um im Bild zu bleiben, Piranha-Becken auch nur das klitzekleinste Geldscheinchen hältst, dann hast du in Sekundenschnelle die ganze Branche am Hals, wenn sie nur im entferntesten Chancen wittert, hier auch beglückt werden zu können.

Also gegen steigende Versicherungsprämien einfach die Honorare zu erhöhen, geht eigentlich nicht. Dann kommen nicht nur die Gynäkologen und Entbindungsstationen (und in Kürze vermutlich auch noch die Kreißsaalraumpflegedienste), sondern es dürfte vermutlich – was viel schlimmer ist – auch durch die Versicherungswirtschaft ein Ruck gehen, der den entsprechenden Strategen signalisiert „da geht doch was“. Dieses Rennen hat Gröhe jetzt allerdings eingeleitet, und es dürfte sich die Frage stellen, wie dieser Jammerkreislauf wieder abzustellen ist.

PDF-DOWNLOAD:  GPB_18.KW_2014_OS (211 KB)