Gesundheitspolitischer Brief 26. Juli 2016

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  • 12 Jul 2016
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Gesundheitspolitischer Brief 26. Juli 2016

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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF

Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik

GPB 28./29.KW 2016; Montag, 25. Juli 2016

Jetzt mal ehrlich: Deutlich ökonomische Aspekte hatte die Gesundheitsversorgung eigentlich schon immer (wie übrigens fast alles im Leben). Von einer wachsenden Ökonomisierung zu sprechen mag zwar etwas unzureichend den Umstand beschreiben, dass die Euros etwas knapper werden mögen, aber auch das ist per se genommen erstmal kein Problem – son- dern allenfalls für die Beteiligten bedauerlich. (Der Kunst übrigens tut ́s manchmal gar nicht schlecht, wenn es weniger Geld gibt – aber das ist eine andere Geschichte…) Also, wenn mit „Okonomisierung“ der Zwang zum Sparen gemeint sein soll, dann ist dagegen – gerade im Gesundheitswesen – im Grunde nichts einzuwenden. Her mit der Effizienz, die ja durchausim Sinne der Patienten sein kann – und ganz sicher im Sinne der Versicherten liegt!

Was aber, so fürchte ich, mit diesem Wort eigentlich gemeint sein soll, ist etwas anderes – und darüber muss man sich sehr wohl einmal den Kopf zerbrechen. Kern der Kritik ist nämlich nicht etwa eine wachsende Ökonomisierung (die Ausdruck knapper werdender Mittel wäre), sondern vielmehr eine wachsende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Und da wird ́s in der Tat bedenklich. Nicht etwa, weil man nicht mit guter Arbeit auch gutes Geld verdienen soll, sondern weil sich bei einer kommerziellen Betrachtung von Geschäftsprozessen ein grundsätzlich anderes Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mittel und Zweck ergibt. Zweck einer kommerziellen Institution ist nämlich immer die Erwirtschaftung von Gewinn, die Mittel hierzu sind jedoch zweitranging (Legalität vorausgesetzt). Das lässt sich sehr schön animmer wieder komplett geänderten Geschäftsfeldern von Wirtschaftsunternehmen beobachten: Nokia beispielsweise ist ja als Hersteller von Gummistiefeln gestartet und die TUI AG hieß mal Preussag und war ein Unternehmen der Schwerindustrie. Kommerziellen Einrichtungen kann es also prinzipiell egal sein, wo sie ihr Geld verdienen. Zweck ist die Rendite. Das Mittel dazu ist das jeweilige Geschäftsfeld.

PDF-DOWNLOAD:  GPBoS_28._29.KW_2016 (175 KB)

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