Gesundheitspolitischer Brief 27. Juni 2016

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Gesundheitspolitischer Brief 27. Juni 2016

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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF

Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik

GPB 25.KW 2016; Montag, 27. Juni 2016

Nun also Brexit… Zumindest gesundheitspolitisch werden sich die Briten damit allerdings schmerzhaft ins Knie geschossen haben. Denn trotz der nationalen Souveränität der sozialen Sicherungssysteme in der EU-Gemeinschaft dürfte England auch hier massiv von der Europäischen Union profitiert haben. Deutlich wird das vor allem an der bisherigen Visafreiheit für deutsche Ärzte bei einer Tätigkeit im England, mit der das malade englische Gesundheitssystem bereits seit Jahren intensiv beatmet wird. Damit dürfte es jetzt erstmal vorbei sein. Und entweder die Briten gestehen sich (und aller Welt) öffentlich ein, dass es mit der Versorgungssicherheit in ihrem System nicht so sehr weit her ist, indem sie Ärzte von einer drohenden Visumspflicht befreien, oder sie muten unterstützungswilligen Doktors die Beantragung eines Visums zu – und riskieren, dass unter diesen Umständen vielleicht deutlich weniger Mediziner dazu bereit sind, den Trip nach England zu unternehmen. Das kann uns nur recht sein, wird aber kaum helfen, die sprichwörtlich langen Wartezeiten auf der Insel zu senken.

Auch bei der Verteilung von Behörden und Institutionen könnten sich die Brexit-Aktivitäten der Insulaner als Schuss nach hinten erweisen. Denn die Idee des Bundesverbandes der Arzneimittel Hersteller (BAH), dass nun die Europäische Arzneimittelagentur EMA ihren Sitze eigentlich nicht mehr in London haben könne, ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen. Warum sollten europäische Belange von London aus geregelt werden, wenn man dort nicht mehr Mitglied im Club sein will (kein Wunder übrigens, dass die Londoner selbst, sich natürlich mehrheitlich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen hatten). Also auch hier dürfte die Brexit Entscheidung mit einem Zuwachs an britischer Eigenständigkeit verbunden sein, der keineswegs so gemeint gewesen ist und der auch kaum im Sinne englischer Interessengewesen sein dürfte.

PDF-DOWNLOAD:  GPBoS_25.KW_2016 (127 KB)

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