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GESUNDHEITSPOLITISCHER BRIEF
Wöchentlicher Nachrichtenüberblick zur deutschen Gesundheitspolitik
GPB 49.KW 2016; Montag, 12. Dezember 2016
Jetzt mal Hand aufs Herz: Woran orientieren sich Versicherte bei der Wahl ihrer Krankenkasse? Am Preis? Am Image? An der Farbe des Logos? Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir wohl konstatieren, dass die Mehrzahl der Bevölkerung bei ihrer Entscheidung für eine Kasse sich ungefähr so rational verhält wie bei der Wahl ihrer Tankstelle: Ein bisschen Preis, ein bisschen Image, ein bisschen Bonus („haben Sie ne ADAC-Clubkarte?“)… Ansonsten:
Wenn man´s braucht, nimmt man halt, was da ist. (Kleine hypothetische Prognose: Wenn man sich für den deutschen Raum günstig im grenznahen Ausland versichern könnte, würde dort das Geschäft boomen. Wie bei den Spritpreisen.) Verwunderlich ist das nicht. Denn ähnlich wie beim Sprit sind im „GKV-Markt“ die Produkte weitgehend austauschbar. Am Ende steht die Regelversorgung und da geht´s nicht besonders bunt zu.
Insofern ist die Initiative der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) nicht nur begrüßenswert sondern auch mutig: Man könnte ja unentschlossenen Versicherten einfach mal zeigen, wie es an der eigenen Beschwerde-, Widerspruchs- und Klagefront aussieht. Der zukünftige Versicherte möge bitte sagen „Boah, so wenig?“ – und sich dann möglichst für die SBK entscheiden. Ja, kann klappen – kann aber auch schiefgehen. Denn so lange die anderen Kassen nichts dergleichen machen, kann es durchaus sein, dass der offensive und selbstbewusste SBK-Umgang mit ihren Zahlen beim unentschlossenen Neu-Versicherten den Ausruf auslöst „Boah, so viele?“. Muss nicht, aber kann.
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